Schaumburg-Lippische Carabiniers

Das Carabinierkorps wurde im Jahre 1753 vom Grafen Wilhelm errichtet. Es bestand aus ausgesuchten Offizieren und Mannschaften die auch reiten konnten und vortrefflichem Pferdematerial (schwarzen spanischen Hengsten und auch Wallachen). Zunächst setzte es sich aus 75 Reitern und 50 Fußsoldaten zusammen, später im siebenjährigen Krieg aus 100 Reitern und 100 Fußsoldaten. Die Zahl der Berittenen wuchs im siebenjährigen Kriege zeitweise auf 300 an. Diese Elitetruppe wurde auch durch eine besondere Uniform vor den anderen Truppen hervorgehoben. Die Reiter trugen ein Koller aus schwarz gefärbter Elenshaut ohne Knöpfe, das Koller wurde zugehäkelt, weil darüber über Brust und Röcken ein schwarzer Küraß getragen wurde; auch die Arme waren bis zum Ellenbogen durch schuppige Schienen geschützt. Kragen und Umschläge waren von rotem Tuch, das Beinkleid, das über die Knie herabreichte, von gelbem Leder, lange Stiefel mit kurzen Sporen. Auf dem Kopf trugen sie eine Blechhaube mit Bärenfell verziert Dieser Helm trug die Inschrift: „Pulchrum mori succurrit in extremis“,  „Ein schöner Tod winkt in Gefahren“. Bewaffnet waren sie mit einer gezogenen Büchse, einer Doppelpistole am Sattel und  einem leicht gebogenen schweren Pallasch ohne Korb und Bügel an gelbledernem Wehrgehänge mit schwarzer Patronentasche, auf der ein W und eine Krone angebracht war. Die Carabiniers zu Fuß (Jäger zu Fuß) waren ähnlich gekleidet nur fehlte der Küraß und statt des Pallaschs trugen sie einen Hirschfänger und statt der ledernen Beinkleider solche aus Tuch, dazu Schuhe mit Gamaschen von grauer Farbe. Diese Fußjäger wurden noch während des siebenjährigen Kriegs mit einer eigenen Uniform in grün nach preußischem Vorbild ausgestattet.

 

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Diese kleine auserlesene Truppe wurde vom Graten Wilhelm selbst ausgebildet. Die Reiter fürchteten kein Hindernis und setzten über alles hinweg, wobei ihnen der Gral oft selbst voraussprang. Sie schwammen auch ohne Zögern in voller Bewaffnung durch die Flüsse. Ihrem Herrn waren sie treu ergeben. Ihr Kommandeur war Major von Monkewitz, ein gebürtiger Pole, der vorher als Freikorporal in preußischen Diensten war und die Schlachten von Hohenfriedberg, Soor und Kesselsdorf im Dienste Friedrichs des Großen mitgefochten hatte, bis er 1755 zunächst als Leutnant in den Dienst des Grafen Wilhelm eintrat. Hier wurde er bald dem Carabinierkorps zugeteilt und war während des siebenjährigen Krieges dessen Kommandeur. Die Carabiniers wurden als leichte Truppen, vor allem bei der Avant- sowie der Arrieregarde, ähnlich wie später die Husaren, eingesetzt. Ihre Tätigkeit bestand vor allem in der nötigen Aufklärung, nie ermüdeten sie auf den Streifzügen und hatten oft keine leichte Aufgabe, da der französische Feind an leichten Truppen weit überlegen war. Die Truppe war bald bei Freund und Feind wegen ihrer Leistungsfähigkeit und ihres Draufgängertums hoch geachtet. Die Franzosen nannten sie oft die "Diables de Bucebourg" (Die Teufel von Bückeburg), überall sprach man von ihnen als den „eisernen Mannen“ oder den „schwarzen Reitern". So beseelte sie ein besonderer Korpsgeist, der sie jede Strapaze willig ertragen ließ.

 

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