Das Infanterieregiment des Grafen Wilhelm zu Schaumburg-Lippe
Bereits kurz nach seinem Regierungsantritt im Jahre 1748 begann Graf Wilhelm mit dem Ausbau und der Erneuerung der Regimenter. Die Garnison des Regiments war bis zum Siebenjähriger Krieg in Bückeburg stationiert. Die Infanterie bildete zusammen mit den Grenadieren das Infanterieregiment bzw. Grenadierregiment. Die Soldaten des 18. Jahhunderts formierten bei Gefechten die sogenannte Linientaktik und wurden außer zum Angriff auch zum Schutz von Artillerie, Festungen und Städten eingesetzt. Grenadiere waren eine Eliteeinheit des Infanterieregiments und waren im Umgang mit Granaten ausgebildet.  

Titelblatt Registerbuch Grenadiers

 

Das Regiment hatte 2 Fahnen

Eine blaue Fahne für das Infanterieregiment und eine weisse Fahne für das Grenadierregiment

Fahnen

 

Die Regimentsdevisen lauteten:

Ubi gloria omne periculum dulce

Frei übersetzt :
Wo der Ruhm ist, da ist jede Gefahr süß oder Wo Ruhm ist, ist alle Gefahr süß!

Ubi = da, wo
Gloria = ehre, Ruhm, Berühmtheit
Omne = alles
Periculum = Gefahr, Versuch
dulce = Süßigkeit

Pulchrum mori succurrit in extremis

Frei übersetzt:
Ein schöner Tod winkt in Gefahren
oder Vortrefflich Sterben hilft im Äußersten
oder Vortrefflich Sterben ist ein schöner Gedanke!

pulchrum = schön, hübsch, vortrefflich
mori = sterben, scheitern, verfallen
succurrit = gedanke, es steigt der gedanke auf, helfen, hilft
in = in
extremis = das Äußerste

 
Am 24.04.1757 erfolgte der Abmarsch in den Feldzug gegen die Franzosen.



Das Regiment und Regimentsteile nahmen an folgenden Schlachten und Belagerungen teil:

Hastenbeck (25.07.1757)
Krefeld (23.06.1758)
Lutterberg (10.10.1758)
Minden (01.08.1759)
Bellinghausen (15./16. 07.1761)
Wilhelmstal (1762)
Amoeneburg (21.09.1762)
Elvas Portugal (1762-1764)
Belagerungen: Minden, Warburg, Wesel, Kassel.

Am Schluss des Krieges diente das Regiment als Besatzungstruppe in Minden.

Am 27.01.1763 kehrte es in die Heimat zurück.

Der Stab und 5 Kompanien wurden zunächst in Stadthagen, 2 Kompanien in Hagenburg einquartiert. Nach der Reduzierung des Regiments wurde der Rest in Bückeburg, auf dem Wilhelmstein, in Blomberg, Schieder und Alverdissen untergebracht. Seit 1773 lag die Infanterie auch in Hagenburg, Altenhagen, Steinhude, Großenheidorn und dem Wilhelmsteinerfeld. In den Jahren 1777 bis 1787 dienten als Garnison Bückeburg, Wilhelmstein, Blomberg und Alverdissen.

Nach der Anektierung der Grafschaft Schaumburg-Lippe durch den Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel, wurde das Infanterieregiment am 17.02.1787, als die Schaumburg-Lippischen Beamten und Offiziere ihres Eides entbunden wurden, zum größten Teil in hessische Dienste überführt. 

Quellennachweis: „Die Offiziere des Schaumburg-Lippischen Truppenkorps 1648 – 1867“ von Christian Ulrich Freiherr von Ulmenstein
Foto: Registerbuch des Schaumburg-Lippischen Grendieregiments: NLA - Standort Bückeburg, F 2 Nr. 1259

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